— Herbie Hancock, März 1998
Die Musikwelt ist groß. Sehr groß. Deshalb ist es im Grunde auch das normalste der Welt, dass man als Musik-interessierter Mensch immer mal wieder in die Situation kommt, in der man sich laut sagen hört “oh. Ich wusste nicht, dass das existiert”.
In genau so einer Situation fand ich mich gestern Nacht wieder, bei einer meiner Doomscrolling-Sessions auf Instagram. Nichts worauf ich stolz wäre, nichts worauf wir Stolz sein können als Gesellschaft, des 21. Jahrhunderts. Siehe Doomscrolling Wikipedia.
Nun hat das unendliche Scrollen auf Social Media Plattformen allerdings doch auch eine nicht zu verachtende positive Seite: Gelegentlich spült der Algorithmus zwischen dem einen und dem anderen Tiervideo auch mal etwas durchaus wertvolles auf den Smartphone Bildschirm. Wie z.B. in meinem Fall gestern Nacht die Übungs-Session der jungen Pianistin Pavlina Gusheva.
Nachdem das Videos, voll gepackt mit so viel Talent und Leidenschaft für die Musik und den Beruf, erstmal ein wenig das Gefühl der eigenen Nutzlosigkeit bestärkt hatte, wie ich da so um kurz nach 0 Uhr vor Instagram saß, packte mich dann aber doch die Begeisterung für gehörte Klänge von George Gershwin. Der Funke sprang über. Sehr schön. Und auf einmal stösst du (nach etwas Google Recherche) auf das 1998 veröffentlichte Herbie Hancock Album Gershwin’s World. Ein insgesamt, wie ich finde, sehr sehr hörenswertes Album. Nicht zuletzt durch den Beitrag von Joni Mitchel zu diesem Album. Hört einfach mal selbst.
Mein persönliches Highlight des Album sind jedoch die 2 vorletzten Titel: Prelude In C# Minor und Concerto For Piano And Orchestra In G, Second Movement. Um damit auf die anfänglichen Frage zurück zukommen, die ich mir in genau diesem Moment stellte: “Herbie Hancock spielte George Gershwin’s Concerto für Piano und Orchester?! Warum wusste ich bis jetzt nichts davon?”
Das hat sich wohl heute Abend geändert. Eine Bereicherung. Dank(e) Doomscrolling!
Damit entlasse ich nun alle ins wohlverdiente Wochenende. Auf bald.